Testbericht: MicroMotorDual Mini Fahrtenregler von Neuhaus Electronics

Vor einer Weile berichtete ich über das digitale Soundmodul von Neuhaus Electronics. Vom gleichen Hersteller wurde die neue Serie Micro Modules entwickelt und wird demnächst bei Conrad und weiteren interessierten Fachhändler erhältlich sein.

Ich wurde von Neuhaus Electronics kontaktiert und angefragt, ob ich Lust hätte, vor der Markteinführung, das MicroMotorDual Modul zu testen. Gerne nahm ich dieses Angebot an und war sehr gespannt, was da genau für ein Modul zu mir geschickt wurde.

Was ist dieses MicroMotorDual?

Es handelt sich dabei um einen neu entwickelten Fahrtenregler für ein bzw. zwei Motoren. Von denen gibt es schon genug? Ja, aber der ist etwas anderes und besonders für den Funktionsmodellbau geeignet. Speziell für Micromodelle oder überall dort, wo wenig Platz ist. Er bringt eine fein abgestufte und zugleich robuste Motoreansteuerung mit. Zusätzlich werden viele Sonderfunktionen, wie Endabschaltung, Rück- und Bremslicht unterstützt.

 

Eigenschaften:

  • kleine Abmessungen: 14,5 x 15,5mm
  • 2 Motoren mit je bis 1,5A Dauerstrom oder 1 Motor bis 3A Dauerstrom(bis 4A kurzzeitig)
  • kurzschlussfeste Motorausgänge sowie thermischer Überlastschutz
  • Beeperausgang bei Rückfahrt (signalisiert auch einen Kurzschluß/Überlast mit höhererFrequenz)
  • Rückfahr- und Bremslicht (bis 500mA / Ausgang, nicht kurzschlußfest)
  • beide Motoren verfügen über separate Eingänge für optionale Endlagenabschaltung
  • Kanal 1 bietet eine Umkehrfunktion, wobei die Knüppelrichtung am Sender gleich bleibt
  • 3 verschiedene Modi bez. EMK Bremse (unabhängig für beide Kanäle)
  • 4 verschiedene Ansteuer Kurven von linear bis quadratisch (unabhängig für beide Kanäle)
  • 19 wählbare Taktfrequenzen von 50HZ bis 32kHZ, speziell für Glockenankermotoren
  • 256 Stufen sowohl vor- als auch rückwärts
  • Knüppelend- sowie Mittelstellung für beide Kanäle unabhängig programmierbar
  • Programmierung aller Parameter über die IR Schnittstelle
  • Spannungsbereich Motor: 2,8 – 10,5V(ab 1 Lipo Zelle), Empfangsteil: 2,8–8,5V(bis 2 Lipo)

 

Das Modul ist sehr klein und ich kann es mir sehr gut in 1:32 Bagger-Umbauten vorstellen. Oder auch als Regler für eine Kipperspindel oder Aufliegerstütze. Ein grosser Vorteil ist bestimmt die kleine Bauweise, leider aber nur unterstützt bis 2s Lipo (8.5V).

Das neue Gesamtkonzept von Neuhaus Electronics

[amazon template=thumbnail&asin=B00MOKLUEO]

Viele elektronische Komponenten im RC-Modellbau stehen oft für sich alleine da. Neuere Entwicklungen gehen in die Richtung, dass einige Module, meist über eine Kabelverbindungen, via Computer konfigurierbar sind. Das neue Gesamtkonzept Micro Modules von Neuhaus Electronics geht einen Schritt weiter. Die neuen Micro Modules werden über eine Software gesteuert und das nicht wie gewohnt mit einer Mini-USB Kabelverbindung zum Computer, sondern drahtlos über Infrarot. Diese Infrarotverbindung ist sehr stabil und funktioniert auch mit einem Abstand von einem halben Meter tadellos.

Auf den Modulen hat es somit keine komplizierten Jumper oder andere Schalter mit zig Variationen, welche meist kompliziert im Handbuch beschrieben sind. Alle Optionen steuert man bequem in einer modernen Software. Jedes Modul besitzt eine eigene ID (Identifikation Nummer). Bis zu 256 Module können verwaltet werden. Einzelne Module können verschiedenen Modellen zugeordnet werden und somit sehr einfach überblickt werden.

Die Software ist für Windows in einer 32Bit- und einer 64Bit-Version verfügbar. Getestet habe ich sie unter Windows 8.1.

Hat man als Mac Benutzer eine Virtualisierungs-Software, wie vmware Fusion oder Parallels, läuft die Software auch anstandslos in einem virtuellen Gast. Getestet habe ich das unter OSX 10.9.4 mit Parallels und einer Windows 8.1 VM.

Man ist mit den Modulen aber auch sehr mobil. Denn es gibt die Software auch für Smartphones und Tablets. „Leider“ nur für Geräte, die mit Android laufen. IOS und Windows Phone werden nicht unterstützt. Getestet habe ich mit einem günstigen 7″ Lenco Tablet und Android 4.X. Das Gerät muss dafür USB on the go unterstützen.

Bis jetzt habe ich sehr allgemein von den „Modulen“ gesprochen. Konkret durfte ich das MicroMotorDual Modul testen. Mit elektronischen Schematas kann ich absolut nichts anfangen. Das noch nicht ganz fertige Benutzerhandbuch geht auch dafür einen etwas anderen Weg und arbeitet mit „Skizzen“, die auch ich verstehe. Ich musste zwar ein-, zweimal bei Neuhaus Electronics rückfragen und bekam sehr schnell und freundlich Auskunft. Ich denke, dass sich das positiv auf das Benutzerhandbuch auswirkt.

Damit ich das MicroMotorDual Modul testen konnte, musste ich es entsprechend verlöten. Um alles möglichst kompakt darzustellen, entschloss ich den Testaufbau auf einem Stück Pappe zu machen.

Was ich aus Zeitgründen nicht testete ist die sehr spannende Endabschaltung. Auf der Rückseite des Moduls kann ein Schalter verbunden werden. Mit der Software kann bestimmt werden, wie dieser Schalter zu funktionieren hat. Somit könnten die unzuverlässigen Endabschaltösungen mit Diode und Schalten weg.

Anschluss der Stromversorgung

Als erstes verlöten wir die Kabel für die Stromversorgung. Im Bild unten links auf die runde Kontaktstelle wird eine Litze für den Pluspol verlötet. Gleich links davon, auf den viereckigen Kontakt, der Minuspol von der Stromversorgung.

 

Anschluss des Beepers

Die Lötstellen des Beepers sind sehr klein, aber trotzdem für den Laien lötbar. Dabei sind die Plus und Minus Pole zu beachten. Zur besseren Ansicht, habe ich davon ein Foto gemacht:

Zwischen den Minus- und Pluspol muss die beiliegende Diode verlötet werden. Dabei ist ebenfalls auf Plus und Minus an der Diode zu achten.

Als nächstes wird der Beeper mit dem Modul verbunden. Dafür wird der Minuspol vom Beeper auf den entsprechenden Anschluss am Modul verlötet. Im Bild unten links. Der Pluspol vom Beeper wird mit dem Pluspol von der Stromversorgung verbunden.

Anschluss Rück- und Bremslicht

Um das Ganze etwas zu vereinfachen, habe ich die ganzen Anschlüsse entsprechend beschriftet. Die Minuspole von Rück- und Bremslicht werden unten auf die entsprechende Anschlüsse gelötet. Die Pluspole auf das Plus vom Akku angebracht.

In diesem Bild sieht man unten rechts auch schon, dass der eine Motor (von zwei möglichen) angeschlossen wurde.

Anschluss Motor

Das Modul kann zwei Motoren unabhängig steuern. Für meinen Test verwendete ich aber nur einen. Im oberen Bild sieht man, dass er auf die Anschlüsse (unten rechts) bereits angeschlossen ist.

Im unteren Bild, mal der ganze Testaufbau auf einen Blick.

Verbindung mit dem Computer oder mobilen Geräte (Smartphone/Tablet)

Um die gewünschten Einstellungen vorzunehmen, gibt es auf dem Modul keine steckbaren Jumper mehr. Alles geschieht über eine Software und einem Interface. Dieses Interface ist per USB am Computer oder mobilen Gerät angeschlossen. Die eigentliche Übertragung zum Modul geschieht dann aber über Infrarot. Bei meinen Tests, funktionierte das auf Anhieb das erste Mal und auch wiederholt immer wieder tadellos!

Benötigt dafür wird ein Mini USB Kabel und die entsprechende Software für Windows. Oder man lädt sich für ein Android Gerät die entsprechende Software aus dem Google Play Store. In den nächsten Schritten werde ich das ebenfalls aufzeigen.

Installation Software auf einem Windows Computer

Wie ich zu Beginn erwähnte, gibt es die Software für Windows in einer 32 Bit- und einer 64Bit Version. Die meisten neueren Computer sind 64 Bit Systeme. Wer nicht sicher ist, kann es mit der Beschreibung der Microsoft FAQ bestimmen. Ebenfalls ist es auch lauffähig in einer sogenannten virtuellen Maschine. Wer eine entsprechende Virtualisierungsoftware wie vmware Fusion oder Parallels hat, kann es auch auf einem Mac wunderbar nutzen. Wenn mir mal langweilig sein sollte, werde ich das noch für Linux testen.

Meine Softwareinstallation machte ich sowohl nativ auf einem Windows 8.1 Rechner und in einer Windows 8.1 und Windows 7 VM auf einem Mac.

Als erstes installiert man sich, falls nicht schon geschehen, das „Microsoft Visual C++ 2010 Redistributable Package“. Dieses kann man kostenlos von Microsoft herunterladen. Auch hier gibt es eine 32Bit- und eine 64Bit Version. Mit den folgenden Links kann es heruntergeladen werden:

32 Bit: http://www.microsoft.com/de-at/download/details.aspx?id=5555

64 Bit: http://www.microsoft.com/de-at/download/details.aspx?id=14632

Zu Beachten: Dieser Schritt, ist in der finalen Version ev. nicht mehr nötig, weil er bereits im Setup integriert wurde!

Der Browser weist möglicherweise darauf hin, ob man es speichern oder ausführen möchten. Speichern möchte ich es nicht, ich kann es jederzeit wieder herunterladen, also wähle ich „Ausführen“

 

Windows ist vorsichtig und fragt, ob man es zulassen will, dass die Installation Änderungen am Computer vornehmen darf. Wir wählen „Ja“.

Dann stimmen wir den Lizenzbestimmungen zu und lassen es installieren.

Nach kurzer Zeit ist die Software installiert und kann mit „Fertig stellen“ abgeschlossen werden.

Als nächstes folgt die eigentliche Software von Neuhaus Electronics

Entweder befindet sich die Software auf der beiliegenden CD oder wir haben die Software heruntergeladen. In beiden Fällen müssen wir sie am entsprechenden Ort ausführen.

Wir öffnen im Datei Explorer den Ordner „Setup“

Für ein 64 Bit System die 64 Bit Version bzw. 32 Bit für einen 32 Bit Computer. Weiter oben wurde beschrieben, wie das bestimmt werden kann.

 

 

 

Windows fragt, ob man es zulassen will, dass die Software Änderungen am Computer vornehmen darf. Wir erlauben es und klicken auf „Ja“.

 

Wir wählen die gewünschte Sprache und klicken auf „Ok“

 

Die Installation beginnt, wenn wir auf  „Weiter“ klicken.

 

 

Hoppla, noch nicht ganz, hier könnten wir noch einen Wunschpfad /Ziel) angeben. Wir lassen es, wie es ist und installieren in den Standardpfad.

Hier könnte man noch einen anderen Namen vergeben. Ebenfalls kann bestimmt werden, ob einen kein Eintrag im Startmenü gemacht werden soll.

 

 

Falls gewünscht, kann ein Desktop-Symbol erstellt werden.

 

Hier die Zusammenfassung, wohin und mit welcher Bezeichnung installiert wird.

 

Und los gehts.

 

Die Software ist installiert und kann gleich gestartet werden.

 

Sollte jetzt diese Fehlermeldung erscheinen, fehlt auf dem Computer das  „Microsoft Visual C++ 2010 Redistributable Package“. Weiter oben, gleich zu Beginn der „Installation Software auf einem Windows Computer“ wird beschrieben, was zu tun ist.

 

 

 

 

 

Starten der Software

Ist die Installation fertig und reibungslos über die Bühne, erscheint folgendes Fenster. Logischerweise wird noch kein Modul erkannt.

 

Wir holen das nach und schliessen das Interface am Computer an und halten es wie im Bild ersichtlich zum Modul hin. Das Modul muss mit dem Akku und Empfänger verbunden sein.

Nun klicken wir in der Software auf den Knopf „Module suchen“.

Nach kurzer Zeit, wird das Modul gefunden. Es hat handelt sich dabei um das MicroMotorDual mit dem Namen Testmodul und der ID 226. Die Firmwareversion ist 1.05.

 

Wählen wir das Modul an, erscheint auf der rechten Seite alle möglichen Einstellungen, die wir bequem per Maus vornehmen können.

 

Installation mit einem Smartphone oder Tablet (Android)

Die Software ist auch für mobile Geräte, die mit Android laufen verfügbar. Das Gerät muss „USB on to the go“ unterstützen. Da leider fast jedes Android Gerät anders ist, bitte in den technischen Unterlagen nachlesen. Meist ist gewährleistet, wenn ein kurzes Mini- oder Micro-USB Kabel beiliegt, welches auf einen breiten USB Stecker endet.

Um die Software zu installieren, geht man am besten über den Google Play Store und sucht nach Neuhaus. Gefunden wird die App Neuhaus MicroModules. Diese wählt man zur Installation an.

 

 

d

Als nächste wählt man akzeptieren.

 

Nach kurzer Zeit ist die App heruntergeladen und installiert.

 

Nun verbindet man das Interface mit dem Smartphone oder Tablet und sucht nach Modulen. Nach kurzer Zeit, wird unser MicroMotorDual gefunden.

 

Jetzt können die entsprechenden Einstellungen vorgenommen werden.

 

Fazit: Ich halte diese Module als sehr interessant und sehe unzählige Anwendungsmöglichkeiten im RC Modellbau. Besonders positiv überrascht bin ich von der Software, die trotz Java 🙂 aufgeräumt und modern wirkt. Zu Beginn war ich gegenüber der Infrarotverbindung skeptisch, aber schon seit dem 1. Versuch wirklich begeistert!
Da die Module speziell für kleinere Modelle entwickelt wurden, muss ich  darüber hinweg sehen, dass bei 8.5 V (Lipo 3s) Schluss ist.

Hersteller: Neuhaus Electronics

Vertrieb: Conrad Electronics

Der Preis steht zum Zeitpunkt dieses Testberichts noch nicht fest.

Der nächste Test aus dieser Micro Modules Serie ist bereits in der Vorbereitung…

 

Nachtrag: Der in diesem Beitrag gezeigte und beschriebene Bagger 1:50 ist mit Elektronik von Neuhaus Electronics ausgestattet.

MerkenMerken

chef

Hallo, ich heisse Fabian und bin hier der Hausmeister. Mich interessiert zwar die ganze Bandbreite im Modellbau, mein Fokus ist aber der Funktionsmodellbau. Speziell RC-Modellnutzfahrzeuge. Ihr findet mich auch auf Twitter, Facebook und Google+

Share
Published by
chef

Recent Posts

ANBAGGERN 4.0 – TEAM ENERGY SWITZERLAND – 2019

  Im Oktober 2019 führte das Team Energy Switzerland ihr schon fast traditionelles Anbaggern durch.…

5 Jahren ago

Neujahrsfahren 2020 – RC Truck Event in Herisau

  Am 4.1.2020 führten das Mini Routiers Team ihr 16. Neujahrsfahren durch. Dieses RC- Truck…

5 Jahren ago

Best of RC Land- und Forstmaschinen Event in Effingen 2019

Vom 19. bis 21. Juli 2019 fand das 5. internationale Landmaschinen Oldtimertreffen in Effingen (AG/CH)…

5 Jahren ago

Minitrucker Festival in Lyss (BE/CH) 2019

  Es viel mir schwer im letzten Jahr diesen Anlass auszulassen, doch er kreuzte sich…

5 Jahren ago

LIVE STREAMS vom 5. Int. Landmaschinen Oldtimertreffen in Effingen 2019

  SWISS RC CHANNEL wird auf dem Parcours der Agromodelle am 5. Internationalen Landmaschinen Oldtimertreffen…

5 Jahren ago

RC Modelltruck Event in Jona (SG/CH) – 2019

  Am 5. und 6. Mai 2019 organisierten die Minitrucker March in Jona ihr Schaufahren.…

5 Jahren ago

This website uses cookies.