Im Sommer 2006 wurde ich auf einen Artikel im modelltruck.net aufmerksam. Dort baute ein gewisser Sir Winni einen sogenannten Hollandkipper als 10×10 Baustellenkipper. Ich war extrem angetan von diesem Fahrzeug. Nicht zuletzt, weil ich schon vor 20 Jahren einen LKW bauen wollte, der zwei Lenkachsen hatte. Damals scheiterete es klaglos. Diesmal ist die Herausforderung nochmals eine Spur komplexer, da auch die Lenkachsen angetrieben sind.
Mein Vorbild, in diesem Falle ausnahmsweise ein anderes Modell, steht auf fünf angetriebenen Achsen, also 10 angetriebene Räder. Für mich war das eine riesen Herausforderung, da ich beim Bau eines Modelles noch nie so fest von einem Baukasten abwich. Ich hatte zwar einige Vorteile, da ja bereits dieser „Sir Winni“ mit der Umsetzung begonnen hatte und ich so von vielen Tipps profitieren konnte.
Wer bei Sir Winni vorbeischaut, wird seine Detailtreue sofort bemerken. Mein Ziel wird weniger der Massstab sein, sondern die Funktionalität. Natürlich müssen dabei die Proportion stimmen. Folgende Ziele will ich erreichen:
- 3 Ganggetriebe
- 10×10 Antrieb
- mindestens 2 angetriebene Lenkachsen
- komplett mit Kugellager versehen
- Servonaut Regler und Soundmodul
- Kipper mit Spindel
- verschliessbare Hecklappe
- Licht, Bremslicht etc. (deshalb Servonaut-Regler, da ist die Lichtsteuerung integriert)
- Drehlicht auf dem Dach
- zwei Sitze im Fahrerhaus, keine Elektronik und Kabel im Fahrerhaus ersichtlich
- Wenige Kabel ersichtlich
Optional:
- Anhängerkupplung
- Sperrbare Differentiale
- Beleuchtung durchgeführt zu einem Anhänger
Ende Sommer 2006 war es dann soweit, ich nahm das Langzeitprojekt in Angriff und bestellte FÜNF(!) Tamiya Baukästen, direkt aus Hongkong. Zwei Bausätze für zwei Kollegen und drei für mich und eine ganze Menge Kugellager:
1x Ford Aeromax (Rahmen, Getriebe, Achsen, Räder, Schrauben)
1x Volvo FH12 (Rahmen, Achsen, Räder, Schrauben)
1x MB 1850L (Rahmen, Achsen Räder, Schrauben, Hütte)
Schönes Gefühl, wenn so viele Baukästen im Bastelkeller stehen 😉
Ich nahm mir zwar vor, alles schön bildlich zu dokumentieren. Aber ich war beim Bauen jeweils so im Schuss, dass ich das meistens wieder vergass. Verzeiht mir also, wenn gewisse Bauabschnitte fehlen. Nach dem Stapeln, der Baukästen ging es also los.
Der Rahmen besteht aus einem „Hauptrahmen“ und einem oberen „Hilfsrahmen“. Der vordere Teil des unteren Rahmens ist der komplette Rahmen vom Tamiya Mercedes-Benz 1838LS. An diesem ist der hintere Teil Rahmen vom Tamiya Ford Aeromax von einer Länge von 23 cm angesetzt. So hat der untere Rahmen eine Gesamtlänge von 62,5 cm.
Der obere Rahmen besteht vorne aus dem Rest des Ford Aeromax und dahinter mit Teilen vom Volvo in einer Gesamtlänge von 67,5 cm.
Das ganze habe ich mit Aluprofilen so montiert, dass vorne 2,5 cm und hinten 2,7 cm über den unteren Rahmen heraussteht. Am hinteren Ende des unteren Rahmens ist als Abschluss das Orginalabschlussteil aus Kunststoff vom 1838 LS eingebaut. Vorne im oberen Rahmen ist das Abschlussteil vom Aaeromax vorne zur Befestigung der Hütte eingebaut. Allerdings auf dem Kopf stehend, damit die Höhe der Hütte passt.
Für mich war das Ablängen und zusammenschrauben der Rahmen bereits schon recht viel Metallarbeit. Ich hasse Metall bearbeiten! Ich verbrauchte dabei soviel Nerven, dass ich das Fotografieren leider vergass. Die nachfolgenden Rahmenbilder sind also erst später entstanden.
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