Ich baue ja immer noch an meinem Umbau von einer Tamiya Vanessa’s Lunchbox auf einen Dodge Van. Passend zu diesem Fahrzeug war ich länger auf der Suche nach einem schön blubbernden Soundmodul. Halt so, dass es nach einem USA-V8 Motor tönt. Ihr wisst ja, dass ich ein absoluter Servonaut-Fan bin. Mir ist auch bewusst, dass es von diesen mittlerweile das SM+ Zusatzmodul gibt, um eigene Sounds zu verwenden. Trotzdem wollte ich für dieses Projekt nicht auf meine Lieblingsmodule zurückgreifen.

Neuhaus Electronics „Digitales Soundmodul“

Und zwar ganz einfach, weil es sich bei diesem Projekt, um ein Fun-Projekt handelt. Da muss kein Hightech Modul her. Benedini und Beier sind mir ebenfalls bekannt, habe aber keine eigene Erfahrung damit. Trotzdem standen sie auf der Evaulationsliste.

Da vor ein paar Wochen bei Conrad grad auf das ganze Sortiment 15% Rabatt war, kaufte ich dies und das und stiess per Zufall auf das „Digitale Soundmodul„. Die Wertungen waren recht gut und der Preis von 85 CHF anstatt 100 CHF war sehr verlockend. Bei den Bewertungen wurde meistens nur das Manual bemängelt. Nach meiner Ansicht eine allgemeine Krankheit aller dieser „Elektronik-Modul-Hersteller“.

Oft werden solche Module von Ingenieur-Genies gebaut, die Meister ihres Fachs sind. Es scheint aber, als ob sie auch die Handbücher dazu selber schreiben. Doch leider sind sie für die Anwender etwas unverständlich geschrieben. Oder einfach zuviel Informationen/Funktionen auf einmal beschrieben. Etwas so, wie wenn ich mich hier in einem Bandwurmsatz verzettle. 🙂

Das trifft auch bei diesem Soundmodul von Conrad zu, welches übrigens von Neuhaus Electronics aus Österreich stammt. Man muss die meisten Abschnitte mehrmals lesen, um wirklich zu verstehen, was man jetzt genau tun muss. Meine Empfehlung an Neuhaus Electronics wäre mit viel kleineren Schritten an die Inbetriebnahme  zu gehen. Spezialitäten und Funktionen in weiteren, einzelnen Schritten zu beschreiben. Das hätte zur Folge, dass das Handbuch zwar dicker würde, aber mit Bestimmtheit verständlicher.
Der Konkurrent Servonaut hatte früher ähnliche Probleme, mittlerweile sind die Handbücher aber viel verständlicher geworden. Ein weiterer Schritt zum besseren Verständnis wäre auch, wenn man nicht mehrere mögliche Modi in einem Abschnitt erklärt. In diesem Fall also nicht den Betriebsmodus „Modellbau“ und „Eisenbahn“ in einem Schritt zu erklären versucht.

Wichtig: Das ist meine persönliche Meinung, diese schmälert aber die Leistung dieses Produkts in keiner Weise!

Trotzdem kann ich beruhigen, ganz so schlimm, wie es sich jetzt vielleicht anhört, ist das Manual nicht. Man mag vielleicht auch den etwas mehr benötigten Zeitaufwand wegstecken, denn wer innovative und gute Produkte entwickelt und baut, darf die Zeit haben, die Handbücher später nachzubessern.
Ganz gut gelungen ist dafür die Beschreibung wie man die Sounds zusammenstellen muss. Sehr ausführlich und bebildert. Und zu guter Letzt zählt ja das Eigentliche, nämlich der Sound und mit dem bin ich sehr zufrieden und es wird ja auch einiges geboten.

Soundmodule gibt es bereits viele – das Spezielle an diesem ist die Möglichkeit die Sounds individuell zusammenzustellen und bei Bedarf auch jederzeit zu ändern. Dies geschieht über ein USB Kabel, welches mit dem PC verbunden ist und mit einer Software den Upload zur Hardware ermöglicht. Intuitive Bedienung der PC Software erlaubt es, ein neues File innerhalb weniger Minuten zusammenzustellen und ins System zu laden. Es können bis zu 64 Sounds mit einer Gesamtgröße von 4MB geladen werden. Die Files können entweder als Schleife oder auch einzeln abgespielt werden. Das System verfügt über 2 unabhängige Kanäle, wodurch 2 Sounds gleichzeitig ertönen können.
Es werden 2 Sampleraten unterstützt: 11025 und 22050 kHz. Das Basisfile muß im 8 bit mono unsigned wave format vorliegen.

Die Software ist für Windows geschrieben. Mac OS X Benutzer können mit einem virtuellen Windows (Fusion, Parallels oder VirtualBox) die Software auf diese Weise nutzen und sind somit nicht ganz ausgeschlossen. Ich hatte das erfolgreich getestet. Voraussetzung ist aber ein virtuelles Windows, welches nicht Bestandteil des Lieferumfangs ist!

Falls sich jemand ein solches Modul anschaffen will, soll sich folgendes gut merken. Im Nachhinein ist es eigentlich sonnenklar. Aber zu Beginn war es das für mich nicht. Der Ausgang an Kanal 1 (im Handbuch beschriftet mit Selektion der Funktionen) muss am Empfänger mit einem freien Kanal verbunden werden. Das kann ein Dreistufenschalter oder ein Kreuzknüppel sein. Ersteres ist mir sympathischer. Damit lässt sich dann das Motorengeräusch, wie bei der richtigen Zündung anschalten bzw. abstellen.

Wie man einen eigenen Sound erstellt und auf das Modul bringt ist sehr ausführlich beschrieben. Hier braucht man aber auch etwas Ahnung von der Computerei und sehr viel Zeit. Die Möglichkeiten dabei sind sehr umfangreich. Da es mir von Anfang an, vor allem um einen V8 Sound ging, machte ich es mir einfach und nahm das fertige V8.img, welches Neuhaus Electronics zum Download anbot.
Dabei machte ich einen kleinen Fehler. Ich setzte einen Löschbefehl ab, um alles auf dem Modul zu löschen. Damit ich das neue Image hochladen konnte.  Im Nachhinein stellte sich heraus, dass das gar nicht nötig wäre. Beim Hochladen wird das alte sowieso überschrieben. Jedenfalls, war das Modul nachher via USB nicht mehr ansprechbar.

Beispielhafter Kundenservice!

Ich schrieb deshalb eine Mail mit der Fehlerbeschreibung an Neuhaus Electronics und schon eine Stunde später wurde ich aus Österreich von Herr Dr. Vetter angerufen. Unter seiner Anleitung massen wir den Strom und prüften alle Einstellungen. Es stellte sich heraus, dass wir nicht weiterkommen und er bot mir an, das Modul direkt ihm und nicht erst Conrad zu senden.

Schon bald war das Modul wieder bei mir und ich konnte mit dem Testen weiterfahren. Weil ich zu Beginn etwas Mühe hatte, das Modul zu verstehen und mir dann noch dieses Malheur passierte, war ich zuerst etwas enttäuscht. Als ich aber den tollen Support erfahren durfte und mir telefonisch auch freundlich und verständlich erklärt wurde, wie das genau geht, fand ich schnell wieder Spass an dem Modul. Und das definitiv zu Recht!

Damit es auch schön ordentlich tönt ist natürlich noch ein Lautsprecher nötig. Hier gilt, wie bei anderen Soundmodulen auch, dass der günstigste nicht der Beste ist. Wichtig ist, dass es sich um einen 8Ohm Lautsprecher handelt! Empfehlenswert ist etwas in der Art, erhältlich bei Conrad (Art. 300294)

Fazit

In meinen Trucks werde ich weiterhin Servonaut verbauen. Aber das Neuhaus-Modul für andere Fahrzeuge werde ich weiterhin verwenden und kann es gut weiter empfehlen. Man muss beim ersten Mal einfach etwas mehr Zeit für die Inbetriebnahme investieren.

Neuhaus Electronics Zusatzverstärker 10W

Ebenfalls unumgänglich ist das zusätzliche Modul aus gleichem Haus. Es handelt sich dabei um einen kleinen Zusatzverstärker (erhältlich bei Conrad, Art. 205789 – 62), den man einfach auf das Soundmodul aufstecken kann. Sonst ist finde ich das Soundmodul zu leise, denn öfters macht das Fahrzeug selbst schon Geräusche, welche den Sound übertönen.

Soundcheck

Damit ihr euch ein Bild machen könnt bzw. genau hinhören könnt, wie das Soundmodul tönt, habe ich einen kleinen Clip gemacht. Beachtet bitte, dass es sich um den ersten Test und noch nicht um den optimalen Lautsprecher handelt. Es ist auch noch kein Verstärker angeschlossen. Zusätzlich könnte man mit einer Resonanzbox auch noch einiges mehr herausholen! Genau das werde ich tun und euch auf dem Laufenden halten.

 

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Hallo, ich heisse Fabian und bin hier der Hausmeister. Mich interessiert zwar die ganze Bandbreite im Modellbau, mein Fokus ist aber der Funktionsmodellbau. Speziell RC-Modellnutzfahrzeuge. Ihr findet mich auch auf Twitter, Facebook und Google+

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